Mentale Unterstützung für Gründer


22. Juli 2024

Die Masterarbeit von FHWN-Absolvent Philip Arnhof zeigt, dass es in Österreich noch zu wenig mentale Unterstützung für Jungunternehmer gibt.

DSC 3104 Philip Arnhof

Gründerinnen und Gründer leiden doppelt so häufig an Depressionen und haben doppelt so oft Suizidgedanken wie die Allgemeinbevölkerung. Rund 72 Prozent sind von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen. Eine aktuelle Masterarbeit von Philip Arnhof, Absolvent des Master-Studiengangs „Entrepreneurship & Applied Management“ am City Campus der FHWN, untersucht die Ursachen dieser mentalen Belastungen und hebt hervor, dass dringend mehr Unterstützung notwendig ist, um den Erfolg und das Wohlbefinden der zukünftigen Wirtschaftstreibenden zu gewährleisten.

Hohe Belastung, fehlender Support

Jungunternehmerinnen und -unternehmer tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum in Österreich bei. Doch Unsicherheiten, Ängste und ständiger Druck prägen ihren Alltag. In Fokusgruppen mit 14 männlichen Nachwuchsgründern dokumentierte Arnhof ihre Erfahrungen und Herausforderungen. Dabei stellte sich heraus, dass es häufig an passenden Unterstützungsmechanismen fehlt und administrative Hürden den Erfolg behindern. Ein Teilnehmer bemängelte zum Beispiel die Bürokratie in Österreich als mühsam und langwierig, insbesondere bei der Umgründung von einer OG in eine GmbH.

„Meine Erhebung zeigt, dass der Zugang zu adäquater Beratung und transparenten bürokratischen Abläufen oft nicht ausreichend ist. Zudem wurde deutlich, dass es an einem strukturierten Netzwerk für den Austausch mit Gleichgesinnten fehlt, was die Isolation und den Stress der Gründer verstärkt. Aktuelle Unterstützungsprogramme legen den Fokus häufig bloß auf betriebswirtschaftliche Wissensvermittlung. Meine Studie empfiehlt eine Erweiterung des Leistungsangebots für Jungunternehmer in Österreich, um deren mentale Gesundheit zu fördern und bürokratische Prozesse zu vereinfachen,“ erklärt Arnhof.

Kritik an aktuellen Programmen

Die Untersuchung zeigte außerdem, dass bestehende Unternehmensgründungsprogramme in Österreich kritisiert wurden. Die Teilnehmer bemängelten die fehlende Fachkompetenz des Beratungspersonals und das unzureichende Verständnis für die speziellen Bedürfnisse der Gründer*innen. Viele fühlten sich schlecht vorbereitet, da die Programme nicht ideal auf ihre individuellen Situationen eingehen, was zu Frustration und einem Gefühl des Kontrollverlusts über ihre Geschäftsideen führte.

Die FHWN setzt sich mit ihrem Master-Studiengang „Entrepreneurship & Applied Management“ intensiv für die Unterstützung von jungen Gründenden ein. „Unser Studiengang legt großen Wert darauf, Studierenden nicht nur betriebswirtschaftliches Wissen zu vermitteln, sondern auch die psychischen Aspekte des Unternehmertums zu beleuchten. Die Forschungsergebnisse von Herrn Arnhof zeigen uns die Notwendigkeit, solche Unterstützungsprogramme weiter auszubauen“, erklärt Mario Kwas, Studiengangsleiter des Masters-Studiengangs.

Die vollständige Presseaussendung gibt es hier nachzulesen.


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