Alfred Nimmerichter beschäftigt sich im Journal „Pediatric Exercise Science“ mit Talententwicklung und Sportförderung junger AthletInnen.
Wusstest du, wie alt die jüngste Teilnehmerin der Olympischen Spiele im letzten Sommer war? Diese Frage können wohl nur eingefleischte Sportfans beantworten. Tatsächlich handelte es sich um die elfjährige Chinesin Zheng Haohao, die im Skateboarding-Wettbewerb Platz 18 belegte. Die erste Olympiasiegerin in dieser Disziplin war eine 14-jährige Australierin. Der Trend, dass Spitzensportler immer jünger werden, hält seit Jahren an. Deshalb haben sich Sportwissenschaftler weltweit zusammengeschlossen, um dieses Phänomen genauer zu untersuchen – darunter auch Forscher der Fakultät Sport an der FHWN.
„Die Fragestellungen, denen wir in dem Journal 'Pediatric Exercise Science' nachgehen, sind vielfältig. Was braucht es, um so junge Menschen auf die Weltspitze vorzubereiten? Was macht es mental mit Kindern und Jugendlichen, wenn sie sich auf so einer großen Bühne mit erwachsenen Spitzensportlern messen? Welche Rolle spielen die medizinische, die soziale oder die gesellschaftliche Komponente dabei? All diesen Fragen wollen wir nachgehen“, erklärt Alfred Nimmerichter, Leiter der Fakultät Sport.
Wie begegnen wir diesem Wandel?
Diese Fragen betreffen sowohl Athletinnen und Athleten als auch Trainer, Vereine, Verbände, Eltern und letztlich die gesamte Gesellschaft. Auf individueller Ebene geht es im Kindesalter vor allem darum, durch gezieltes Training die sportliche Leistung zu fördern, ohne übermäßigen Druck auszuüben oder Methoden und Umfänge zu wählen, die die Entwicklung gefährden könnten. Auch auf breiterer Ebene ist eine Vielfalt im Training wichtig, um langfristig gesunde Entwicklungen zu unterstützen.
„Dabei geht es vor allem darum, auch Gruppen zum Sport zu bringen, die den Zugang dazu sonst nicht haben – aufgrund sozialer oder gesellschaftlicher Nachteile. In diesen Gruppen schlummert aber natürlich auch viel Talent, das gefördert werden sollte“, meint Nimmerichter.